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Das Leben der Bienenkönigin

Nahaufnahme Zelle einer Königin
17
Feb.

Das Leben der Bienenkönigin

Sie ist das Herz des Bienenstocks. Sie ist einzigartig unter tausenden von Bienen. Sie ist die Mutter aller Bienen im Stock und allein verantwortlich für das Legen der Eier, aus denen sich später weibliche Arbeitsbienen oder männliche Drohnen entwickeln . Sie könnte im Sommer täglich bis zu 2.000 Eier legen, das fast ihrem eigenen Körpergewicht entspricht. Sie sorgt damit allein für den Fortbestand des Volkes, während sie ununterbrochen von Arbeitsbienen betreut, gefüttert und gepflegt wird.

Die Rede ist von der Bienenkönigin, auch Weisel genannt. Ein Einblick in das Leben und Wirken dieses faszinierenden Insekts.

Die Geburt einer neuen Königin

Interessanterweise haben weibliche Arbeitsbienen und die Bienenkönigin die gleichen Gene. Beide schlüpfen aus einem befruchteten Ei. Was die Königin von den anderen unterscheidet, ist ihre exklusive Ernährung mit Gelée Royale während des Larvenstadiums. Diese nährstoffreiche, milchig-weiße Substanz aktiviert das Fortpflanzungssystem der Larve und macht sie allein zu einer fruchtbaren Königin.

Der Prozess der Königinnenaufzucht beginnt, wenn die Arbeitsbienen feststellen, dass eine neue Königin benötigt wird. Dies kann geschehen, wenn die alte Königin krank oder schwach ist oder wenn sich das Volk auf das Schwärmen vorbereitet. Sobald die Konzentration von Königinnenpheromonen im Stock sinkt, beginnt die Aufzucht neuer Königinnen.

Die Ammenbienen legen dazu besonders große Brutzellen an, sogenannte Weiselzellen, die wie eine Erdnuss geformt sind. Je nach Situation können das bis zu 20 Zellen sein. Die noch aktive Königin legt in diese Zellen befruchtete Eier. Die Bienen füttern die Larven 5 Tage ausschließlich mit Gelée Royale, dann wir der Zelldeckel verschlossen und weitere 8 Tage wächst die Larve heran. Nach etwa 15 Tagen ist die neue Königin voll entwickelt und beißt sich den Weg aus ihrer Zelle frei.

Der Kampf um die Krone – es kann nur eine geben

Sobald sie geschlüpft ist, beginnt die Jungkönigin (noch ist sie quasi eine Prinzessin, weil sie kein eigenes Volk hat, aber ok, man kann an dieser Stelle mal großzügig sein) eine brutale Aufgabe: die Eliminierung ihrer Konkurrentinnen. Durch ein spezielles “Pfeifen” ruft sie nach anderen Königinnen und versucht sie im stockdunklen Bienenstock zu orten. Oftmals sticht die erste geschlüpfte Königin ihre noch in den Zellen befindlichen Konkurrentinnen (die genetisch gesehen ihre Schwestern sind) ab, bevor diese überhaupt schüpfen können. Entweder sticht sie andere Königinnen-Larven noch in der Zelle ab, oder zwei Königinnen kämpfen miteinander bis zum Tod. Es kann und soll eben nur eine geben (außer in Ausnahmefällen, wenn das Volk was anderes vor hat und mehrere Königinnen im Volk toleriert – dann hindern tatsächlich die Arbeiterinnen, dass die Jungköniginnen sich gegenseitig töten.)

Der Hochzeitsflug – Sex bei 20 km/h

Hat sich eine Jungkönigin durchgesetzt, verlässt sie den Bienenstock zu einem einmaligen Begattungsflug. Dabei paart sie sich mit mehreren Drohnen in der Luft, manchmal bis zu 20 unterschiedliche Drohnen. Man kann sich das so vorstellen, dass die Königin bei ca. 20km/h voraus fliegt und ihr eine kleine Gruppe an Drohnen folgt (man kann also wirklich von Hochzeitsflug sprechen). Im Flug docken die Drohnen dann an, geben ihr Sperma ab und fallen sofort tot nach hinten um.

Das erstaunliche daran: Schon immer schaffen es begattungswillige Königinnen und paarungsbereite Drohnen sich zu treffen – obwohl keiner von denen das jemals zuvor gemacht hat. Wissenschaftler rätseln bis heute, nach welchen Kriterien sich Bienen den Ort aussuchen.

Der gesammelte Sperma-Vorrat reicht für ihr gesamtes Leben von 3 bis 5 Jahren. Hat sie genug, kehrt die Königin in den Bienenstock zurück und beginnt wenige Tage später mit der Eiablage. Die alte Königin ist zu diesem Zeitpunkt schon vor dem Schlupf der neuen Königin mit der Hälfte der Bienen geschwärmt und überlässt der Nachfolgerin das Feld.

Ein Leben als Bienenkönigin

Die Königin verbringt ihr Leben im Brutraum des Bienenstocks. Sie inspiziert jede Wabenzelle mit ihren Fühlern, stellt die Maße fest und legt je nachdem ein befruchtetes oder unbefruchtetes Ei hinein. Dieser Prozess wird von Arbeitsbienen unterstützt und einfordert. Sie kümmern sich um die Königin, sie füttern sie und putzen sie akribisch, damit ihr Königinnenpheromon sich im Stock verbreiten kann. Dieses Pheromon signalisiert den Bienen, dass eine gesunde Königin anwesend ist.

Im Hochsommer legt eine Königin täglich bis zu 2.000 Eier, was fast ihrem eigenen Körpergewicht entspricht. Wird der Platz im Bienenstock knapp oder lässt die Eiablageleistung nach, kann das Volk beginnen, neue Königinnen aufzuziehen und sich erneut auf das Schwärmen vorzubereiten.

Der Abschied der alten Königin

Mit zunehmendem Alter nimmt die Eiablagefähigkeit der Königin ab und ihre Pheromonproduktion verringert sich. Dadurch leitet das Bienenvolk die Aufzucht einer neuen Königin ein – und der gesamte Prozess beginnt erneut.

Dieses strikte System sichert das Überleben des Bienenvolkes. Die alte Königin mag sterben, doch das Bienenvolk lebt weiter. Lang lebe die Königin!

Lust auf ein bisschen Angeberwissen?

Hier noch ein paar interessante Fakten über Bienenköniginnen:

  1. Längere Lebensdauer
    Während Arbeiterbienen nur wenige Wochen bis Monate leben, kann eine Bienenkönigin bis zu fünf Jahre alt werden – ein enormer Unterschied für ein Insekt!
  2. Alleinherrschaft
    In einem Bienenvolk gibt es normalerweise nur eine Königin. Falls eine zweite Königin auftaucht, kommt es fast immer zu einem tödlichen Kampf oder die andere schwärmt mit einem Teil des Volkes.
  3. Geruchs-Kommando
    Die Königin gibt Pheromone ab, die das Verhalten der Arbeiterbienen steuern. Fehlen diese Pheromone, beginnen die Arbeiter sofort mit der Aufzucht einer neuen Königin.
  4. Super-Fortpflanzung
    Eine Königin kann täglich bis zu 2.000 Eier legen – das ist fast ihr eigenes Körpergewicht! Sie kann auch ganz bewusst steuern, ob ein Ei befruchtet oder unbefruchtet werden soll.
  5. Mächtige Ernährung
    Der einzige Grund, warum eine Larve zur Königin wird, ist ihre exklusive Ernährung mit Gelée Royale, einem nährstoffreichen Futtersaft.
  6. Sperma-Vorrat auf Lebenszeit
    Während ihres einzigen Hochzeitsflugs speichert die Königin das Sperma mehrerer Drohnen in einer speziellen Kammer und nutzt es über Jahre, um kontinuierlich befruchtete Eier zu legen.
  7. Kommunikation durch “Singen”
    Junge Königinnen geben laute, zirpende Töne von sich, um Rivalinnen herauszufordern. Man nennt dieses Verhalten das „Pfeifen der Königin“.
  8. Königinnen-Notfallprogramm
    Falls eine Königin plötzlich stirbt, können die Arbeiterbienen innerhalb weniger Stunden eine neue Königin-Made aufziehen, indem sie eine gewöhnliche Larve mit Gelée Royale füttern.

Text: Claudia Schneider

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