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Gepanschter Honig vom Discounter

Zäh fließender Honig
14
Okt.

Gepanschter Honig vom Discounter

Ein leckeres Honigbrot gehört für viele zu einem guten Start in den Tag. Unscheinbar steht das Glas auf dem Frühstückstisch. Doch die enthaltene goldschimmernde Masse hat weniger gemein mit dem wertvollen Naturprodukt, als viele denken.

Honigfälschung ist ein Betrug an Verbrauchern und Imkern

Anfang Oktober sorgte der Deutsche Erwerbs- und Berufsimkerbund e.V. für Aufsehen, als Testergebnisse von 30 Honigen aus deutschen Supermärkten veröffentlicht wurden. Das Ergebnis: 25 der 30 Proben waren mit Sirup gestreckt. Für Verbraucher ein Schock, der nicht nur Wut und Verunsicherung auslöst, sondern auch ehrliche Imker unter Generalverdacht stellt.

Die ganze Doku im Video:  


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Täuschung auf höchstem Niveau

Die Methoden zur Herstellung von gepanschtem Honig werden immer raffinierter. Während früher Zuckerarten wie Glukose und Saccharose mit Lebensmittelfarbe und Aromen versetzt wurden, um echten Honig nachzuahmen, gehen neue Verfahren noch weiter. Heute werden Bakterien im Labor so verändert, dass sie das Zuckerprofil von echtem Honig nahezu perfekt nachbilden. Besonders perfide: Solche Produkte werden von der Industrie ganz offen als „veganer Honig“ vermarktet.

Kritik und Pauschalisierungen

Trotz der alarmierenden Testergebnisse sollte man die Situation differenziert betrachten und nicht alle Anbieter pauschal vorverurteilen. Die Stichprobe umfasste lediglich 30 Gläser, was bei der Vielzahl an Anbietern nicht repräsentativ ist. Was jedoch auffällig ist: alle auffälligen Proben stammen aus Supermärkten. Nur die “richtigen” Honige waren direkt von Imkern bezogen worden. Außerdem sind viele dieser gefälschten Honige technisch nicht illegal – sie entsprechen den derzeitigen EU-Normen*1. Hier ist also der Gesetzgeber gefragt, schneller die Regularien anzupassen und die Kontrollen zu verschärfen.

Auch die Hersteller selbst können nicht allein für den Verkauf von gepanschtem Honig verantwortlich gemacht werden. Häufig sind die typischen Testverfahren*2 nicht ausreichend, um solche Fälschungen zu erkennen. Deshalb fordern wir als BZV Rheinbach e.V. alle Großhändler auf, ihre Testverfahren zu erweitern, sich von problematischen Lieferanten zu distanzieren sowie überwiegend Honig aus Deutschland einzukaufen und zu verarbeiten.

Echten Honig erkennen: Geht das?

Die traurige Wahrheit: Ohne wissenschaftliche Analyse ist es unmöglich, gefälschten Honig am Geschmack oder an der Konsistenz zu erkennen. Dennoch gibt es einige Aspekte, auf die Verbraucher beim Honigkauf achten können:

  1. Fragen Sie nach! Honig ist eine Vertrauenssache, also suchen Sie sich einen Imker aus ihrer Region. Imker sind oft bereit, ihre Produktionsprozesse offenzulegen und zu zeigen, wieviel Arbeit in jedem Glas Honig steckt. Diese Transparenz schafft Vertrauen, dass es sich hier wirklich um ein unverfälschtes Naturprodukt handelt. Hier finden Sie eine Liste von BZV Imkern in Ihrer Nähe!
  2. Veränderungen bei Konsistenz und Geschmack: Ähnlich wie Wein muss Honig jedes Jahr anders schmecken. Selbst wenn das Bienenvolk an dem identischen Platz gestanden hat, schmeckt er nie identisch wie im Vorjahr. Das liegt an der Witterung und in der Folge unterschiedlichen Blüten, die angeflogen werden.  Außerdem kristallisiert er nach einer gewissen Zeit. Ein immer flüssiger Honig könnte auf minderwertige Qualität hinweisen.
  3. Der Preis ist ein Indikator: Zu günstiger Honig sollte skeptisch machen. Ein fairer Preis für 500g Blütenhonig liegt laut vereinsinterner Umfrage zwischen 5,50 € – 8,00€ , Sortenhonige kosten u.U. nochmals mehr.
  4. Bedenekn Sie: Regionaler Honig ist ein Wirtschaftsfaktor: Honig ist ein Nebenprodukt der Bestäubung – einer essentiellen Leistung für die Landwirtschaft. Diese Bestäubungsleistung kann man nicht importieren. Kaufen Sie daher bevorzugt von regionalen Imkern, um ganz nebenbei die heimische Artenvielfalt zu unterstützen.

Den “Echten Honig” retten – das können Sie tun

Die gleichnamige Initiative „Honig retten“ unterstützt den Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund im Kampf gegen gefälschten Honig. Mit einer Spende können Sie dazu beitragen, teure Tests und juristische Schritte zu finanzieren. Oder Sie entscheiden sich direkt für den Honig vom Imker nebenan – für ein gutes Gefühl beim nächsten Honigbrot!

*1 EU-Honig-Direktive 2001/110/EC
*2 NMR-, IRMS-, LC/MS-Untersuchungen

Quellen

https://www.agrarheute.com/land-leben/gepanschter-honig-woran-erkennt-man-ihn-605440

Text: Claudia Schneider, 2. Vorsitzende des BZV Rheinbach

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