Jahresrückblick 2024
Im letztjährigen „Weihnachtsbrief“ hatte ich die Auswirkung der „Weltlage mit den Krisen und Kriegen in unserer Nähe, die uns bewusst oder unbewusst verändert“, angesprochen. Leider hat sich daran nicht viel zum Besseren geändert. Dazu kommt in 8 Wochen eine „Schicksalswahl“ für unser Land. Wozu Populismus, falsche Versprechungen, Manipulationen in „Social Media“ führen, sehen wir in den USA.
Unsere Bienen bringen uns wieder zur Ruhe in diesem Trubel und lassen uns für einige Zeit die Alltagssorgen vergessen, auch wenn es bei Berufsimkern anders aussehen mag. Bei der Gelegenheit: Dem Dt. Berufs- und Erwerbsimkerbund muss man für die Aktivitäten gegen Betrügereien auf dem internationalen Honigmarkt sehr dankbar sein. Vor einigen Tagen wurde im ZDF darüber berichtet. Es ist unglaublich, dass ein Produkt als Honig verkauft werden kann, an dessen Produktion keine einzige Biene beteiligt war. Dabei sind die Methoden so ausgeklügelt, dass der Betrug auch mit Lebensmitteluntersuchungen nicht aufgedeckt werden kann.
Ein kleiner Rückblick auf das Jahr im BZV Rheinbach
Unsere monatlichen Imkertreffs haben fast regelmäßig am 1. Donnerstag im Monat im Merzbacher Hof stattgefunden. Über die Abweichungen hat uns unser Schriftführer H. P. Hanel in bewährter Weise informiert. Er hat uns kürzlich mitgeteilt, aus gesundheitlichen Gründen das Amt nicht mehr ausführen zu können. Ich bin mir sicher, dass alle Mitglieder das ebenso bedauern wie ich. Hans Peter Hanel hat sich in vielen Jahren um den BZV verdient gemacht. Sein Ausscheiden führt dazu, dass wir auf unserer Mitgliederversammlung im Februar einen neuen Schriftführer zu wählen haben. Das gilt ebenso für das Amt unserer Kassiererin. Natalie Wiehlpütz hat angekündigt, dass sie aus familiären und beruflichen Gründen zu beansprucht ist, um das Amt, das sie immerhin schon 7 Jahre ausfüllt, fortsetzen zu können. Auch ihr gilt unser aller Dank Claudia Schneider, unsere 2. Vorsitzende, hat mit unserer Homepage ihr Meisterstück gemacht, wie meine Mutter gesagt hätte. Ich kann Euch nur empfehlen, öfter da reinzuschauen.
Dort findet Ihr viel zu unseren Aktivitäten wie den Neuimkerkurs, unser Sommerfest und anderes mehr.
Apropos Neuimkerkurs: Markus Radscheit hat auch in diesem Jahr wieder einen hochklassigen NIK geleitet, und unsere BSV Hans Peter, Jörg, Jan Peter und ich haben ihn unterstützt. Wußtet Ihr, dass Markus und Christian Behrens außerdem in diesem Jahr 10 Videos zu den imkerlichen Themen rund ums Jahr produziert haben? Die sind nicht nur was für die Neuimker, sondern für alle, die ein imkerliches Konzept zu schätzen wissen. Diese Videos findet Ihr leicht über die Homepage.
Es ist den beiden Autoren gelungen, eine überregional beachtete Sammlung von Schulungsvideos herauszugeben, die den BZV Rheinbach bekannt machen. Dafür haben die beiden unsere Anerkennung mehr als verdient.
Beim Thema Schulung ist auch eine erstmals vom Verein organisierte Veranstaltung zu nennen: Der Königinnen-Vermehrungskurs. Dr. Pia Aumeier hat die Teilnehmer an 5 Terminen zwischen April und
September in der Kunst der Königinnenvermehrung geschult. Los ging es mit der Bildung von Sammelbrutablegern an einem kalten Apriltag. Die folgenden Treffen mit Zellenbrechen, Umweiselung, Bildung von Begattungsablegern und Erfolgskontrolle fanden unter schönen Wetterbedingungen im Schwesternpark statt. Der BZV konnte die Teilnahme für die Mitglieder unentgeltlich anbieten. Auswärtige Teilnehmer mussten einen Obulus entrichten.
Da die Veranstaltung ein schönes Gemeinschaftsgefühl vermittelte und gut besucht war, wollen wir im nächsten Jahr eine Wiederholung zusammen mit dem „Verein zum Schutz der Wild- und Honigbiene“ anbieten. Dabei werden die Termine, die Transport von Völkern beinhalten, wieder im Schwesterngarten stattfinden.
Das gesellschaftliche Highlight des Jahres war unser Sommerfest im Kloster Schweinheim, einem Ort, der der Veranstaltung ein besonderes Flair verlieh. Dr. Christoph Otten, Chef des Mayener Bieneninstituts und Referent auf dem Fest, sagte, dass er so ein Fest bei einem Imkerverein noch nie erlebt habe. Auch Jörg Sterling, Obmann des Imkerverbands Rheinland für Honig und Marktfragen und der zweite Referent des Tages, hat sich bei uns sehr wohlgefühlt. Das Wichtigste aber war, dass die teilnehmenden Mitglieder dafür gesorgt haben, dass der Tag ein voller Erfolg wurde; Dank an alle, die dabei waren. Wir hoffen sehr, dass unser Mitglied Frank Zurawski und seine Frau Anna, die Eigentümer von Kloster Schweinheim, uns dort noch einmal zu Gast sein lassen; ein großes Dankeschön an die beiden.
Auch für die „Außenwirkung“ des Vereins waren 2024 wieder das Meckenheimer Blütenfest, das Melbgartenfest, dann der Tag der Artenvielfalt im Bonner Botanischen Garten und schließlich das Herbstfest ebendort wichtige Eckpunkte. Der Dank des Vorstandes gilt allen Mitwirkenden.
Den BZV bekannt gemacht hat auch, dass unser Verein mit der Organisation der jährlichen Vertreterversammlung des Imkerverbands Rheinland, diesmal in Bonn, betraut wurde. Ein tolles Catering unseres Mitglieds Christoph Kümpel hat zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen. Allen Mitwirkenden ein herzlicher Dank.
Der schon angesprochene Neuimkerkurs wird am 5. Januar beim ersten Imkertreff 2025 mit der Verleihung der DIB-Urkunden an die Teilnehmer abgeschlossen. Die Neuimkerkurse der letzten Jahre haben die meisten neuen Mitglieder zu uns geführt. Der BZV hat mittlerweile 160 Mitglieder und gehört damit zu den großen Vereinen im IV Rheinland. Der Neuimkerkurs für 2025 ist schon aufgelegt. Reklame dafür aus dem Mitgliederkreis ist erwünscht.
Das im letzten Jahr angekündigte Problem, das uns dieses Jahr erstmals vor Herausforderungen gestellt hat, stellt die asiatische Hornisse „Vespa velutina“ dar. Mehrere Mitglieder, darunter ich selbst, sind in diesem Jahr mit dieser invasiven Art konfrontiert worden. Immer schwierig dabei war es, dass die Nester oft so versteckt liegen, dass es viel Zeit brauchte, sie zu orten. Dagmar v. Hochberg und Jörg Nuber haben die betroffenen Kollegen unterstützt. Jörg hat sogar mit seinem Bruder selbst die Beseitigung eines Nestes übernommen. Das Problem wird jedes Jahr größer werden, und es ist gut, wenn wir Experten in unserem Verein um Rat fragen können. Auf der Homepage findet Ihr auch einen Artikel zur asiatischen Hornisse.
Jahresrückblick für Deutschland aus Mayen
Ich möchte wieder das Wichtigste daraus in diesen Rückblick
einbeziehen: Ein wichtiger Anzeiger für gute imkerliche Arbeit ist die Winterverlustquote:
Eine durchschnittliche Auswinterungsquote von 85,2% (Winterverlustquote
von 14,8 %) kennzeichnete den Einstieg ins neue Bienenjahr.
Auch die Trachtsituation war 2024 nicht einfach und durch zwei längereTrachtlücken gekennzeichnet.
Wichtig für uns alle ist neben dem Wohlergehen unserer Bienen natürlich die Honigernte. Wir freuen uns als Freizeitimker, die fast alle von uns ja sind,wenn die Honigernte nicht nur unsere Kunden erfreut, sondern auch unsere Bienenleidenschaft finanziert.
So war die Frühjahrsernte unterdurchschnittlich. Die Sommerernte hat abermanchen getröstet. Viele von uns haben im Vergleich wenig geerntet.
Zu Sorgen für das nächste Jahr gibt neben der potentiellen Bedrohung durchdie asiatische Hornissse die Prognose für die kommende WinterverlustrateAnlass. Viele Imker haben schon hohe Herbstverluste mitgeteilt. Dr. Otten erwartet über 20 Prozent Verluste bis zum Saisonbeginn.
Hoffen wir, dass möglichst wenige von uns betroffen sind und falls doch, dasswir unsere Schlüsse für das Folgejahr zu ziehen lernen.
Allen Mitgliedern des BZV Rheinbach und ihren Angehörigen wünsche ichauch in diesem Jahr wieder frohe Festtage und ein gesundes Neues Jahr
Ihr
Peter Heuschen
1. Vorsitzender des BZV Rheinbach