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Bienenkrankheiten

Nahaufnahme Varroa Milben in Zelle
13
Jul

Bienenkrankheiten

Bienen haben erstaunliche Fähigkeiten entwickelt, um gesund zu bleiben. Dennoch können auch Bienen krank werden und an Infektionen leiden, die durch bienenpathogene Bakterien, Viren oder Pilze verursacht werden. Charakteristische klinische Symptome, die sowohl bei der Bienenbrut als auch bei den erwachsenen Bienen auftreten können, helfen bei der Diagnose und der Ableitung gezielter Maßnahmen.

Weshalb werden Bienen krank?

Honigbienen gibt es seit ca. 50 Millionen Jahren. In dieser Zeit haben sie erstaunliche Fähigkeiten entwickelt, um gesund zu bleiben. Trotzdem sind Bienenvölker aus folgenden Gründen generell anfällig gegenüber Krankheiten:

  • Ortsfeste Nester mit stabilen Mikroklima (hohe Temperatur und Luftfeuchte)
  • Viele Individuen auf engem Raum
  • Häufiger und enger Kontakt zwischen den Bienen eines Volkes
  • Kontakt mit anderen Völkern (etwa durch Räuberei)
  • Viele unterschiedliche Vorräte auf engstem Raum (Wachs, Honig, Pollen)
  • Lange inaktive Phasen bei Trachtmangel oder im Winter

Inzwischen werden durch die moderne Imkerei neue Probleme geschaffen, wie etwa:

  • Hohe Bienendichte an attraktiven Standorten
  • Aufstellung von Völkern an nicht bienengerechten Standorten
  • Weltweite Bienentransporte, die zur Verbreitung ursprünglich regional begrenzter Krankheiten beitragen
  • Manipulation bei der Entwicklung des Bienenvolkes
  • Verhinderung des Schwärmens (der natürlichen Art der Vermehrung und Erneuerung)
  • Bekämpfung von Krankheiten (Verhinderung der natürlichen Selektion)

Außerdem überdauern Auslöser mehrerer Bienenkrankheiten, sogenannte Sporenbildner, die ungünstigen Bedingungen in Form von Dauerstadien (Faulbrut, Kalkbrut, Nosematose), wodurch infektiöses Material auch nach Jahren noch Krankheitsausbrüche verursachen kann.

Die häufigsten Bienenkrankheiten

Es gibt zwei Bienenkrankheiten, die aufgrund ihrer biologischen und wirtschaftlichen Bedeutung eine Sonderstellung einnehmen: Die Varroose sowie die Amerikanische Faulbrut.

BienenkrankheitKurzinfo
VarrooseDie invasive Milbe Varroa destructor ist in Asien heimisch, durch Globalisierung aber inzwischen weltweit vertreten. Die Milbe vermehrt sich in der Bienenbrut und ernährt sich an der Hämolymphe sowie dem Fettkörper der Bienen, die dadurch insgesamt geschwächt und für andere Krankheiten anfälliger werden. Deshalb sind regelmäßige Bekämpfungsmaßnahmen unerlässlich, um den Milbenbefall zu reduzieren, da sonst die Völker bei einer zu hohen Milbenbelastung zusammenbrechen. Hier gibt es detaillierte Informationen rund um die Varroa Milbe.
Amerikanische FaulbrutDiese Viruserkrankung der Bienenbrut ist äußerst ansteckend und bringt eine Informationspflicht an den Amtsveterinär mit sich. Typischerweise wird eine für den Befall angemessene Behandlung anordnet und entsprechend amtlich koordiniert sowie überwacht. In den meisten Fällen muss das gesamte Wabenwerk am Standort ausgetauscht und vernichtet werden. Darüber hinaus wird im Flugradius der Bienen ein Sperrbezirk temporär eingerichtet, der eine weitere Verbreitung der Viruskrankheit verhindern soll.

Unsicher, welche Indikatoren für ein bestimmtes Krankheitsbild ausschlaggebend sind? Wenden Sie sich gern an unsere Bienensachverständige!

Weitere bienenspezifische Krankheiten

Die übrigen Bienenkrankheiten sind zum Teil ”Faktorenkrankheiten”, d.h. der klinische Ausbruch wird durch mehrere Faktoren wie Standort, Klima, Tracht und imkerliche Maßnahmen verursacht. Sie treten daher meist periodisch auf und führen selten zu Totalverlusten, können aber trotzdem erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen. 

ErregergruppeBeispiel der Bienenkrankheit
VirenSackbrut, Acute Paralyse Virus (APV), Deformed Wings Virus (DWV)
PilzeKalkbrut
BakterienFaulbrut
SchädlingeKommnsalen (Mitesser), Wachsmotten
MilbenAcarapiose, Varroose
EinzellerAmöbenruhr, Nosematose

Krankheitsbekämpfung und Anzeigepflicht

Gewisse Krankheiten müssen dem Amtsveterinär angezeigt werden, damit er das weitere Vorgehen koordiniert und die Bienenvölker in unmittelbarer Umgebung nicht gefährdet bzw. engmaschig überwacht werden können. Die Kontrolle wird z.T. an speziell geschulte Bienensachverständige der regionalen Imkerverbände delegiert.

Folgende Bienenkrankheiten sind derzeit anzeige- und behandlungspflichtig:

  • Amerikanische Faulbrut (AFB)
  • Varroose (Varroa destructor) (Anmerkung: da nahezu alle Völker befallen sind, werden hier keine speziellen amtlichen Maßnahmen durchgeführt
  • Acarapiose (Tracheenmilbe) (Anmerkung: auch hier wird auf permanente Kontrolle und spezielle Maßnahmen derzeit verzichtet)
  • Kleiner Beutenkäfer (Aethina tumida), im Falle einer Einschleppung
  • Tropilaelaps-Milbe (Tropilaelaps clarae), im Falle einer Einschleppung

Grundsätzlich gilt bei jeder chemischen Krankheitsbekämpfung: Jede chemische Bekämpfung birgt die Gefahren von Rückständen in Bienenprodukten und Resistenzen der Erreger. Daher sind Bekämpfungsmaßnahmen sorgfältig nach Nutzen und Risiken abzuwägen. Außer gegen die Varroose sind derzeit keine sinnvollen Medikamente gegen andere Bienenkrankheiten verfügbar. Es muß v.a. auf die aktuelle Diskussion über Rückstände von Varroose-Bekämpfungsmitteln hingewiesen werden und neuerdings auch verstärkt auf die Probleme von Antibiotika-Rückständen in Honigen (Faulbrut-Prophylaxe)!

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