Wespen & Hornissen
Wespen und Hornissen verbinden viele mit schmerzhaften Stichen und lästigen Besuchern beim Grillen. Dabei sind sie äußerst nützliche Insekten, die einen wichtigen Platz in unserem Ökosystem haben! Ein starkes Volk fängt täglich bis zu 500g anderer Insekten wie Bremsen, Wespen, Schnaken und Raupen und verfüttert diese an seine Brut. Wespen sowie ihre Brut wiederum sind eine gute Eiweißquelle für diverse Vogelarten, Spinnen und Säugetiere wie Igel, Dachs oder Spitzmaus. Ähnlich wie Honigbienen zeigen Wespen- und Hornissenvölker ebenfalls ein faszinierendes, hochkomplexes Sozialsystem. Als staatenbildende Insekten leben sie mit mindestens zwei Generationen zusammen und teilen sie sich beispielsweise die Brutpflege und die anfallenden Aufgaben im Nest.
Schon gewusst? Hornissen sind eine große einheimische Wespenart. Sie zählen wie Honigbienen zur Gruppe der Hautflügler (Hymenoptera).
Wespen beginnen mit der Staatenbildung bereits im April, werden in der Regel aber erst im Juli oder August wahrgenommen. Das bedeutet, dass sie bis zu ihrer Entdeckung bereits mindestens 2 Monate über den Kopf des Entdeckers hinweggeflogen sind, ohne dass dieser die Wespen bemerkt hat. Da bedarf es doch wohl eines triftigen Grundes, um Wespen für die letzten 2 Monate ihres Lebens aus ihrem angestammten Bereich zu verbannen, oder? Denn der Lebenszyklus dauert nur bis September/Oktober. Dann sterben die Völker ab und nur einzelne befruchtete Königinnen überwintern an einer geschützten Stelle, bevor im Frühjahr der Zyklus von Neuem beginnt. Dabei ist es eher ungewöhnlich, dass Wespen an der identischen Stelle zwei Jahre in Folge nisten – das “Problem” erledigt sich also von allein.
Wespen und Bienen richtig unterscheiden
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Erkennungsmerkmal | Honigbiene | Wespe |
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Größe | ||
Farbe | ||
Behaarung | ||
Körperform |
Zusammenleben mit Wespen
Für Menschen sind Wespen und Hornissen eigentlich vollkommen ungefährlich – sofern diese den Tieren und ihren Nestern nicht zu nahe kommen und/oder bedrohlich wirken. Im Gegensatz zu manchen Artgenossinnen sucht die Hornisse nicht die Nähe des Menschen. Sie wird in keiner Weise lästig. Deshalb gilt: Bitte immer ca. 2,50m Abstand zum Wespennest einhalten!
Im Frühjahr und Sommer finden Wespen in der Regel ausreichend Nahrung in der Natur, doch das ändert sich im Spätsommer und Herbst. Deshalb versuchen sie vermehrt ihren Bedarf an Kohlehydraten auf andere Weise zu decken. Deshalb fliegen Wespen dann besonders auf süße Nahrungsmittel sowie Fleischprodukte. In diesem Fall hilft nur das Essen luftdicht aufzubewahren und nur nach Bedarf herauszunehmen und zu verzehren. Getränke am besten nicht offen stehen lassen, sondern mit z.B. einem Pappdeckel abdecken.
Schon gewusst? Das Schlagen nach Wespen macht die Insekten aggressiver und provoziert Stiche. Am besten ruhig bleiben, abwarten und gegebenenfalls den Standort kurz verlassen.
Wird man doch mal gestochen, bleibt die schmerzhafte Stelle in den meisten Fällen für gesunde Menschen ohne Langzeitfolgen. Für Menschen mit Allergien gilt besondere Vorsicht, denn allergische Reaktionen können von großflächigen Schwellungen bis hin zu Schockreaktionen reichen. In diesem Fall sind entsprechende Medikamente stets beim Aufenthalt im Freien mitzuführen.
Die Devise: Umsiedeln statt töten
Wespen und Hornissen stehen unter strengem Naturschutz. Man sollte sie möglichst nicht stören und sie an ihrem Ort belassen. Auf gar keinen Fall sollte man sie einem Kammerjäger mit Giftspritze überlassen oder gar selbst zur Giftspritze greifen! Das Töten von Wespen/Hornissen kann mit bis zu 50.000 € Bußgeld geahndet werden.
Falls man dennoch das Nest unbedingt loswerden will, können Umsiedlungen eine Alternative sein. Nach dem Naturschutzgesetz dürfen diese nur vorgenommen werden, wenn von Wespen oder Hornissen eine Gefahr für Mensch (z.B. Kleinkinder, Allergiker) und Tier ausgeht.
Hinweis: Vor dem Umsiedeln von Hornissen-Nestern ist das Einholen einer entsprechenden Genehmigung der Naturschutzbehörde des Kreises bzw. der kreisfreien Stadt zwingend erforderlich. Informationen im eigenen Fall kann man hier erfragen:
- Rhein-Sieg-Kreis: Mike Beghelli, Tel: 02241-13-3415; oder Matthias Overmann, Tel: 02241-13-2842
- Kreis Euskirchen: Verena Pantenburg, Tel: 02251-151317
- Stadt Bonn: Andreas Lamberz-Brendler, Tel: 0228-774545)
Hinweis: Das Umsiedeln von Wespen- oder Hornissenvölkern ist nicht kostenlos! Bitte immer vorher informieren.